Am 11. April 2025 fand der erste Themenrundgang des Frauenvereins Uitikon im neuen Jahr statt – diesmal im Massnahmenzentrum Uitikon (MZU). Bei strahlendem Frühlingswetter versammelten sich rund 30 interessierte Teilnehmende in der Gärtnerei des Zentrums. Begrüsst wurden sie von Direktor Carmelo Campanello und Floristin Catherine Brunner.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde gab Herr Campanello einen sehr persönlichen Einblick in seinen beruflichen Werdegang. Seine Offenheit und sein Engagement machten deutlich, mit wie viel Herzblut er seine verantwortungsvolle Aufgabe erfüllt. Besonders betonte er die Bedeutung eines guten Kontakts zur Gemeinde und Bevölkerung – denn gegenseitiges Vertrauen ist die Grundlage für ein gelingendes Miteinander.
Das (MZU) ist eine von drei Massnahmeneinrichtungen in der Schweiz für straffällige männliche Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 25 Jahren. Das MZU verfügt über 58 Vollzugsplätze, davon 28 Plätze im geschlossenen und 30 im offenen Vollzug. Das Konzept der Risikoorientierten Täterarbeit (ROTA) ist das zentrale handlungsleitende Modell aller Bereiche des MZU. Ziel der Täter- und Deliktarbeit ist eine deutliche Verminderung der Rückfallwahrscheinlichkeit, eine möglichst effiziente Deliktprävention und damit ein effektiver Opferschutz. Wissenschaftlich ist heute belegt, dass die Hirnreifung oft erst um das 25. Lebensjahr abgeschlossen ist – genau hier setzt die Arbeit des MZU an.
Ein interdisziplinäres Team aus Pädagogen, Ausbildner, Therapeuten, Lehrpersonen und Aufsichtspersonen begleitet die Klienten auf ihrem Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben. Praktische Ausbildungsmöglichkeiten – etwa im handwerklichen Bereich – schaffen Struktur, Perspektiven und Erfolgserlebnisse. Die Ausbildner übernehmen dabei auch eine wichtige Rolle als Bezugspersonen. Da die technische Entwicklung stetig voranschreitet, sind kontinuierliche Investitionen notwendig, um eine zeitgemässe Ausbildung zu gewährleisten.
Auch nach dem Austritt werden die jungen Männer weiterhin begleitet, um ihnen den Übergang in ein stabiles, eigenständiges Leben zu erleichtern.
Für unsere Gruppe war zudem der liebevoll gestaltete Verkaufsbereich der Gärtnerei geöffnet. Hier konnten Blumen und Dekorationsartikel erworben werden – ein Angebot, das einige gerne nutzten, um ein kleines Andenken mit nach Hause zu nehmen.
Beim anschliessenden Apéro nutzten viele die Gelegenheit für weiterführende Gespräche und persönliche Fragen. Es entstand ein offener, interessierter Austausch – bevor sich alle mit vielen neuen Eindrücken auf den Heimweg machten.
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Euer Vorstandsteam